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Alles über den Kreuzbandriss

Eine ernste Verletzung, die das Knie instabil macht

Die Kreuzbänder im Kniegelenk besitzen eine wichtige Funktion: Sie begrenzen den Spielraum von Oberschenkel und Unterschenkel, die dort zusammentreffen. Wenn das Kreuzband gerissen ist, besitzt das Knie daher eine übermäßige Beweglichkeit und wird „locker“. Unnatürliche Streckbewegungen sind dann ebenso möglich wie ein plötzliches Wegknicken.

Häufig kommen bei einem Kreuzbandriss Begleitverletzungen an Gelenkkapsel, Meniskus, Knorpel oder Muskeln vor. Die Elisee Klinik in Nürnberg, orthopädische Fachklinik mit sehr erfahrenen Kniespezialisten, informiert Sie hier ausführlich zum Thema Kreuzbandrisse.

Ursachen für einen Kreuzbandriss

Jedes Knie besitzt ein vorderes und ein hinteres Kreuzband. Je nach betroffenem Band kommt ein Kreuzbandriss recht unterschiedlich zustande:

Vorderes Kreuzband:

  • Wenn das vordere Kreuzband gerissen ist, steckt meist eine unglückliche Verdrehung beim Sport oder bei einem Unfall dahinter. Dazu kann es zum Beispiel durch die kombinierte Brems- und Drehbewegung bei einem plötzlichen Richtungswechsel kommen. Die ganze Wucht der Oberkörperdrehung wirkt dann auf das zum Stillstand gekommene Bein. Das Knie wird so überlastet, das vordere Kreuzband überdehnt und reißt. Bei Sportarten mit vielen Richtungswechseln wie Fußball, Tennis, Squash oder Skifahren kommen Kreuzbandrisse daher besonders häufig vor – meist ganz ohne Fremdeinwirkung.

Hinteres Kreuzband:

  • Das hintere Kreuzband reißt fast immer aufgrund einer heftigen Einwirkung von außen. Ursachen können ein Unfall oder Gegnerkontakt beim Sport sein, aber auch ein Sturz auf das Knie. Ober- und Unterschenkel werden dabei so stark gegeneinander verschoben, dass das hintere Kreuzband übermäßig angespannt wird. Es kann der einwirkenden Kraft nicht standhalten und reißt. Begleitend zu dem Kreuzbandriss werden meist auch umgebende Kniestrukturen verletzt. Ein Riss des hinteren Kreuzbandes kommt deutlich seltener vor als ein Kreuzbandriss vorne.

Äußere Anzeichen

Bei einer Knieverletzung kann der Betroffene häufig nicht genau sagen, ob das Kreuzband gerissen ist – oder ob nicht eher die Außen- oder Innenbänder, die Gelenkkapsel, Knochenteile, der Meniskus oder Muskelstränge betroffen sind. In vielen Fällen wird bei einem Kreuzbandriss auch die umgebende Kniestruktur mit beeinträchtigt.

Ein Kreuzbandriss äußert sich üblicherweise durch folgende Symptome:

  • Sofortiges Auftreten starker Knieschmerzen
  • Bluterguss im Kniebereich
  • Schwellung des Knies
  • Bewegungseinschränkungen
  • Verlust der Kniestabilität

Besonders typisch für den Kreuzbandriss ist ein „wackeliges“ Gefühl im Kniebereich. Der heftige Schmerz nach dem Kreuzbandriss geht meist allmählich zurück. Kniebewegungen, Auftreten und Druck auf die geschwollenen Bereiche erzeugen jedoch weiter deutliche Beschwerden.

Sofortmaßnahmen

Bei jeder Art von Knieverletzung sollten Sie schnellstmöglich einen erfahrenen Arzt aufsuchen. In der Knieregion lässt sich die Schwere der Verletzung auf den ersten Blick oft nicht beurteilen. Nur ein Fachmann kann im Zuge einer eingehenden Untersuchung das wirkliche Ausmaß der Verletzung feststellen. Er wird dann die geeigneten Behandlungsmaßnahmen einleiten.

Unmittelbar nach der Knieverletzung sind folgende Sofortmaßnahmen empfehlenswert:

  • Ruhighalten des betroffenen Knies
  • Hochlagern
  • Ständiges Kühlen, zum Beispiel mit einem in ein Tuch eingeschlagenen Kühlpack

Wenn das vom Kreuzbandriss betroffene Knie stark geschwollen ist, kann der Orthopäde es – im Anschluss an eine gründliche Untersuchung – zusätzlich punktieren. Dadurch wird dem verletzten Bereich Flüssigkeit entzogen. Diese Entlastung reduziert nach dem Kreuzbandriss meist weiter den Schmerz. Auch die kurzzeitige Einnahme von schmerzstillenden Tabletten kann nach einem Kreuzbandriss helfen.

Untersuchung

Ein erfahrener Orthopäde kann sich bereits durch die manuelle Untersuchung einen genauen Eindruck von der Verletzung verschaffen. Stabilitäts- und Bewegungstests helfen ihm dabei. Insbesondere von einfachen Prellungen, Bänderdehnungen und -zerrungen muss der Kreuzbandriss bei der Diagnose abgegrenzt werden. Mögliche Verletzungen von Gelenkapparat, Knochen und Muskeln sind ebenfalls sorgfältig zu diagnostizieren.

Bei einem Kreuzbandriss stellt der behandelnde Arzt oft eine übermäßige Beweglichkeit des betroffenen Knies fest. Darin hebt sich die Kreuzbandverletzung von anderen Knieschäden ab. Das gesunde Knie des anderen Beins bietet eine gute Vergleichsmöglichkeit. Allerdings kann die Schwellung, die nach dem Kreuzbandriss vorhanden ist, ebenso gut auch bewegungseinschränkend wirken. Das erschwert wiederum die Diagnose. Bildgebende Verfahren wie eine Röntgenuntersuchung oder eine Kernspintomographie können endgültigen Aufschluss über Art und Ausmaß der Verletzung geben.

Behandlungsmöglichkeiten

Wenn ein Kreuzband gerissen ist, gibt es grundsätzlich zwei Behandlungsmöglichkeiten:

Konservative Behandlung ganz ohne operativen Eingriff:

  • Die konservative Behandlung des Kreuzbandrisses setzt auf längere Ruhigstellung des betroffenen Knies. Eine individuell auf Ihr Knie eingestellte Orthese kann dabei helfen. Durch gezielte Physiotherapie in Verbindung mit Muskelaufbau lässt sich das Knie wieder ausreichend stabilisieren. Die festigende Funktion des Kreuzbandes wird dann nach und nach von den verbliebenen Bändern und vom Muskelapparat des Knies übernommen.
  • Die konservative Behandlungsvariante kommt nur dann in Frage, wenn der Kreuzbandriss nicht von stärkeren Schäden in der Knieumgebung begleitet ist. Sie eignet sich eher für Patientinnen und Patienten, die zur sportlichen Betätigung oder im Beruf nicht auf eine außerordentlich hohe Kniestabilität angewiesen sind. Bei älteren Patientinnen und Patienten wird ein Kreuzbandriss häufiger konservativ behandelt als bei jüngeren.

Kreuzband-OP zur Wiederherstellung des Kreuzbands:

  • Die operative Rekonstruktion des Kreuzbands hat einen Vorteil: Das Knie kann so dieselbe Stabilität wiedererlangen wie vor dem Kreuzbandriss. Daher ist diese Behandlungsvariante vor allem für jüngere, sportlich aktive Menschen interessant.
  • Wenn man sich für einen solchen Eingriff entschieden hat, lässt man nach dem Kreuzbandriss in der Regel einige Wochen verstreichen. Schwellungen und Blutergüsse verschwinden in diesem Zeitraum meist, das Knie erlangt wieder eine gute Beweglichkeit. Das erleichtert die Operation. Durch körpereigene Sehnenstücke, die im Zuge des Eingriffs an anderen Stellen des Knies entnommen werden, wird das defekte Kreuzband ersetzt. Nach erfolgreichem Einwachsen wird das Knie mit dem Kreuzbandriss durch Physiotherapie, Koordinationsübungen und Muskelaufbau gestärkt.

Nähere Informationen über eine solche Kreuzbandplastik zur Behebung eines Kreuzbandrisses haben die Fachärzte der Elisee Klinik in Nürnberg hier für Sie zusammengestellt.

Wir helfen Ihnen gerne

An der Elisee Klinik in Nürnberg verfügen wir über sehr kenntnisreiche Kniespezialisten. Sie besitzen sowohl mit der konservativen wie auch mit der operativen Behandlung von Kreuzbandrissen viel Erfahrung. Für eine Untersuchung und Beratung können Sie jederzeit gerne Ihren persönlichen Termin vereinbaren – telefonisch oder über unser Kontaktformular.


Ihr Spezialist

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PD Dr. med. Werner Krutsch