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Behandlungsinformationen

Anästhesie: Vollnarkose
OP-Dauer: 2 Stunden
Klinikaufenthalt: 10–12 Tage
Wann wieder Sport? nach 12 Wochen

Der Hüftprothesenwechsel / Hüft-TEP-Wechsel

Heutzutage ein gängiges Verfahren

Unsere durchschnittliche Lebensdauer erhöht sich erfreulicherweise stetig. Bei älteren Hüftpatientinnen und -patienten entsteht so immer öfter die Notwendigkeit eines Hüftprothesenwechsels. Denn trotz immer besserer Prothesentechnologie kann es zu einem Verschleiß der Prothesenteile kommen. Dies macht sich in der Regel durch Beschwerden und Bewegungseinschränkungen bemerkbar.

Das Operationsverfahren, das hier Abhilfe schaffen kann, bezeichnet man auch als Hüft-TEP-Wechsel (TEP = Totalendoprothese, die medizinische Bezeichnung für eine Vollprothese). Hierbei werden Teile einer Hüftprothese oder auch die Prothese als Ganze ausgetauscht. Die Hüftspezialisten der Elisee Klinik besitzen mit dem Hüft-TEP-Wechsel viel Erfahrung und informieren Sie hier ausführlich darüber.

Gründe für einen Hüft-TEP-Wechsel

Hüfttotalprothesen sind durchschnittlich etwa 15 bis 25 Jahre im Einsatz, neuere Exemplare sogar meist deutlich länger.

Durch den Dauergebrauch wird eine Hüftprothese sehr stark beansprucht: Bei jedem Schritt wirken hohe Druckkräfte auf die Prothesenelemente. Trotz Verwendung modernster Materialien werden mit der Zeit winzige Bestandteile abgerieben. Der Körper ist nicht in der Lage, sie abzubauen, sondern integriert sie in das Gewebe der Gelenkumgebung. Dies bewirkt allmählich einen Knochenrückgang. Früher oder später führt dieser zur Prothesenlockerung. Auch andere Faktoren wie Infektionen, zu häufige Ausrenkungen oder altersbedingter Knochenschwund können einen Hüftprothesenwechsel notwendig machen.

Ab welchem Zeitpunkt ein Hüft-TEP-Wechsel notwendig wird, ist von ganz verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Prothesenbeschaffenheit
  • Methode der Verankerung
  • Lebensalter des Patienten
  • Körpergewicht
  • Knochenqualität
  • Individuelle Bewegungsgewohnheiten
  • Beschwerden und Leidensdruck des Patienten

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Orthopäden können helfen, Anzeichen für einen notwendigen Hüftprothesenwechsel möglichst frühzeitig zu erkennen. Je schneller im Beschwerdefall Gegenmaßnahmen ergriffen werden, desto besser.

Untersuchung

Die Notwendigkeit eines Hüft-TEP-Wechsels macht sich häufig durch Schmerzen an Hüfte oder Oberschenkel bemerkbar. Oft stellt der Patient selbst oder seine Umgebung auch untypische Bewegungsabläufe fest. In einem solchen Fall sollten Sie sich schnellstmöglich von Ihrem Orthopäden untersuchen lassen. Er kann die Belastbarkeit der Hüfttotalprothese gründlich überprüfen. Bildgebende Verfahren wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung geben vor einem möglichen Hüft-TEP-Wechsel meist zusätzlichen Aufschluss.

Wenn bei einer bestehenden Hüftprothese ein Verschleiß festgestellt wird, führt an einem Hüftprothesenwechsel kaum ein Weg vorbei. Ausgewechselt werden kann die künstliche Gelenkpfanne oder der Gelenkschaft im Oberschenkelknochen. Auch ein Austausch mehrerer Prothesenteile ist möglich. Für den Hüftprothesenwechsel spielt es normalerweise keine Rolle, ob es sich bei der bereits vorhandenen Prothese um ein zementiertes oder um ein zementfreies Exemplar handelt.

Vorgehen beim Hüftprothesenwechsel

Ein Hüft-TEP-Wechsel ist technisch deutlich anspruchsvoller als das erstmalige Einsetzen einer Hüftprothese. Der Operateur sollte daher über besonders viel Routine und ärztliches Geschick verfügen.

Der Hüftprothesenwechsel kann meist über die gleiche Zugangsstelle erfolgen wie die Erstoperation. Über die möglichen Risiken des Hüft-TEP-Wechsels klärt Ihr Operateur in der Elisee Klinik Sie vorher umfassend auf. Der Hüftprothesenwechsel gliedert sich üblicherweise in folgende Schritte:

  • Nach Schaffung des Hautzugangs wird das Gelenk ausgerenkt.
  • Angegriffene Prothesenteile werden entfernt.
  • Narbengewebe wird ebenso beseitigt wie eventuell vorhandener Knochenzement.
  • Erforderliche neue Prothesenteile werden im Zuge des Hüftprothesenwechsels eingesetzt. Bei Bedarf werden sie mit frischem Knochenzement oder Schrauben fixiert.
  • Mögliche Knochendefekte werden mit zermahlenem Spenderknochen oder Knochenersatzmaterial ausgeglichen.
  • Das Hüftgelenk wird nach dem Hüft-TEP-Wechsel wieder eingerenkt.
  • Der Hautzugang wird verschlossen.
  • Die Stabilität des künstlichen Hüftgelenks wird überprüft.

Ebenso wie bei der Erstoperation können beim Hüftprothesenwechsel grundsätzlich zementierte wie auch zementlose Prothesenteile zum Einsatz kommen. Abhängig ist die Wahl des Verankerungsverfahrens unter anderem von Ihrer Knochenqualität.

Eine besondere Knochenstärkung kann beim Hüft-TEP-Wechsel zum Beispiel dann notwendig werden, wenn zum leichteren Herauslösen des Gelenkschafts kleine Knochenfenster geschaffen werden mussten. Knochendefekte lassen sich ersatzweise auch mit stabilisierenden Zusatzelementen ausgleichen. Sie bestehen meist aus Titan und werden beim Hüftprothesenwechsel an gesunden Knochenabschnitten befestigt.

Hüft-TEP-Wechsel: Nachsorge

Wie schnell die Hüft-TEP nach dem Hüftprothesenwechsel wieder einsatzfähig ist, hängt davon ab, wie stabil Ihr Gelenk ist. Zementierte Prothesen können bereits am Folgetag wieder vorsichtig belastet werden. In den beiden Wochen bis zum Fadenziehen verbessert sich in der Regel nach und nach die Bewegungsfähigkeit. Nach dem Hüft-TEP-Wechsel können Sie Ihre Bewegungsfähigkeit Stück für Stück steigern. Dabei helfen genau auf Sie abgestimmte Rehabilitationsmaßnahmen.

Im Anschluss an den Hüftprothesenwechsel dauert es eine Weile bis zur Wiedererlangung von Arbeitsfähigkeit und voller Beweglichkeit. Der Zeitraum richtet sich nach den individuellen Umständen. Da Sie beim Hüft-TEP-Wechsel meist um einiges älter sind als beim erstmaligen Einsetzen des künstlichen Gelenks, dauern die Rehabilitationsmaßnahmen im Durchschnitt vergleichsweise länger.

Bei gutem Heilverlauf sind Sie nach dem Hüftprothesenwechsel von Ihren Beschwerden befreit. In vielen Fällen lässt sich nach dem Hüft-TEP-Wechsel die gleiche Bewegungsfähigkeit erlangen wie nach dem Einsetzen der Erstprothese.

Untersuchung und Beratung

Wenn Ihre Hüftprothese Ihnen Beschwerden verursacht oder Sie sie routinemäßig überprüfen lassen möchten, untersuchen die Hüftspezialisten der Elisee Klinik Sie jederzeit gerne. Bitte vereinbaren Sie dazu einfach Ihren persönlichen Termin.


Ihr Spezialist

keck

Dr. med. Florian Keck