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Behandlungsinformationen

Anästhesie: Plexusanästhesie (Armbetäubung)
OP-Dauer: 20–30 Minuten
Klinikaufenthalt: kurzstationär
Wann wieder Sport? Joggen nach 1 Woche, Radfahren nach 2 Wochen, Kontakt- und Ballsportarten nach ca. 4 Wochen

Kubitaltunnelsyndrom

Wenn der Ellenbogen-Nerv unangenehm verengt ist

Wenn Sie Empfindungsstörungen oder Muskellähmungen in Ihren Fingern bemerken, liegt die Ursache oft an ganz anderer Stelle: Nicht selten ist ein Kubitaltunnelsyndrom dafür verantwortlich. Bei dieser Erkrankung ist die Weiterleitung von Nervenimpulsen häufig bereits am Ellenbogen gestört – und zwar am bekannten „Musikantenknochen“, der bei Kollisionen besonders empfindlich reagiert. Alles über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten eines Kubitaltunnelsyndroms erfahren Sie hier von den Spezialisten der Elisee Klinik, der orthopädischen Fachklinik in Nürnberg.

Wie macht sich ein Kubitaltunnelsyndrom bemerkbar?

Das Kubitaltunnelsyndrom ist auch unter dem Namen Ulcus ulnaris bekannt (nach lateinisch „ulcus“ = Geschwür und „ulna“ = Elle). Betroffen ist der Nervus ulnaris, der Ellenbogennerv. Üblicherweise macht sich die Erkrankung folgendermaßen bemerkbar:

  • Zunächst kommt es vor allem nachts zu Empfindungsstörungen von kleinem Finger und Ringfinger.
  • Die Missempfindungen können auch andere Finger oder den gesamten Arm betreffen, insbesondere bei längerem Verlauf der Erkrankung.
  • Im fortgeschrittenen Stadium eines Kubitaltunnelsyndroms treten Lähmungen, eine Muskelschwächung in der Hand und Greifprobleme auf.
  • Später entwickelt sich häufig eine sogenannte Krallenhand: Einzelne Finger nehmen aufgrund des Muskelschwunds eine unnatürliche, krallenartige Form an.

Bei kleinsten Anzeichen eines Kubitaltunnelsyndroms sollten Sie möglichst schnell einen erfahrenen Orthopäden aufsuchen. Werden rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen, ist eine vollständige Heilung Ihres Kubitaltunnelsyndroms möglich. Bei schon länger andauernden Lähmungserscheinungen ist eine Behandlung erst recht unabdingbar, um dauerhafte Schädigungen möglichst gering zu halten.

Ursachen der Erkrankung

Der Ellenbogennerv verläuft innerhalb eines Bindegewebsstrangs, des sogenannten Kubitaltunnels („Kubital-“ nach lateinisch „cubitus“ = Ellenbogen). Dabei passiert der Nerv auch eine knöcherne Rinne am Ellenbogen, den erwähnten „Musikantenknochen“. Insbesondere bei Beugungen des Ellenbogengelenks ist der Ellenbogennerv starken Druckkräften ausgesetzt. Auch im weiteren Verlauf des Kubitaltunnels, der rund ein Dutzend Zentimeter lang ist, können Verengungen auftreten. Solche Engstellen behindern die Durchblutung des Nervs. Die Folge ist eine Störung der Nervenimpulse.

Ein Kubitaltunnelsyndrom macht sich insbesondere nachts bemerkbar. Zu diesem Zeitpunkt ist der Blutdruck niedrig – und Ihren Ellenbogen knicken Sie im Schlaf oft unbemerkt über Stunden ab. Tagsüber kommt es häufig bei der Arbeit am Schreibtisch oder vor dem Computer zu kritischen Armhaltungen.

Eine Vorschädigung des Ellenbogenknochens, zum Beispiel durch einen Knochenbruch oder eine Arthrose, kann ebenfalls Verengungen des Nervenkanals hervorrufen. Auch hier können ein Kubitaltunnelsyndrom oder ein Ulcus ulnaris die Folge sein.

Diagnoseverfahren

Ihr Orthopäde schließt aus der Gesamtheit der Symptome auf ein Kubitaltunnelsyndrom oder ein Ulcus ulnaris. Ein Abklopfen des Ellenbogennervs über die gesamte Länge kann Hinweise auf die Engstellen geben. Abzugrenzen ist das Kubitaltunnelsyndrom insbesondere vom Loge-de-Guyon-Syndrom. Die hier ebenfalls auftretenden Taubheitsgefühle und Lähmungen gehen auf eine Verengung an der Handwurzel zurück, nicht auf eine Schädigung des Ellenbogennervs.

Bei Verdacht auf ein Kubitaltunnelsyndrom ist eine begleitende Untersuchung durch einen Neurologen unbedingt erforderlich. So lässt sich abklären, ob hinter den Beschwerden nicht doch eine allgemeine Nervenleitschwäche (Polyneuropathie) oder etwa ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule steckt. Dazu wird der Neurologe in der Regel Ihre Nervenleitgeschwindigkeit messen. Im Zweifel kann er auch ein aussagekräftiges bildgebendes Verfahren wie eine Kernspintomographie nutzen.

Was man gegen ein Kubitaltunnelsyndrom tun kann

Konservative Behandlung

Wenn Patientin oder Patient rechtzeitig den Arzt aufsuchen, befindet sich das Kubitaltunnelsyndrom beziehungsweise das Ulcus ulnaris meist noch in einem frühen Stadium. In einem solchen Fall ist eine Entlastung des eingeengten Nervs auch ohne Operation möglich. Die sogenannte konservative Behandlung eines Kubitaltunnelsyndroms kann folgende Maßnahmen umfassen:

  • Polsterung des Ellenbogens
  • Individuell anpasste Schiene für die Nachtlagerung, die ein Abknicken des Ellenbogens verhindert
  • Tagsüber Vermeiden von längeren Beugungen des Ellenbogens

Bei gewissenhafter Beachtung der Heilmaßnahmen kann das Kubitaltunnelsyndrom wieder vollständig verschwinden.

Entlastender Eingriff

Wenn die Finger über drei bis vier Wochen andauernd empfindungsschwach sind oder bereits Lähmungen auftreten, gilt das Kubitaltunnelsyndrom als fortgeschritten. Dann ist ein operativer Eingriff meist unvermeidlich. Ziel der Operation ist es, die Einengung des Nervs zu beseitigen und Sie so weit wie möglich von Ihrem Kubitaltunnelsyndrom zu befreien.

  • Der Eingriff findet meist ambulant statt, ein Klinikaufenthalt über Nacht ist in der Regel nicht erforderlich.
  • Je nach Situation kommen eine örtliche Betäubung Ihres Arms oder eine kurze Vollnarkose in Frage.
  • Die Behandlung des Kubitaltunnelsyndroms kann offen oder endoskopisch per „Schlüssellochchirurgie“ vorgenommen werden, die nur minimale Einschnitte erforderlich macht.
  • Die Operation findet am blutleeren Arm statt.
  • Ihr Operateur macht während des Eingriffs die Engstellen ausfindig, die den Nerv behindern. Dort wird Raum für den Nervenstrang geschaffen und der Nerv so entlastet.
  • Nur in besonderen Fällen (etwa nach vorausgegangenen Knochenbrüchen oder bei arthritischen Knochenveränderungen) muss bei Kubitaltunnelsyndrom oder Ulcus ulnaris der Nervenkanal am Ellenbogen verlagert werden.

Nach dem Eingriff zur Behebung des Kubitaltunnelsyndroms wird der Ellenbogen per Verband oder Schiene etwa eine Woche lang ruhiggestellt. So kann er sich am besten wieder erholen. Während dieser Zeit sollen sie Ihre Finger möglichst viel bewegen, um die Genesung zu fördern. Wie schnell und in welchem Umfang es nach dem Eingriff zu einer Verbesserung Ihrer Tast- und Greiffähigkeit kommt, hängt von der Schwere Ihres Kubitaltunnelsyndroms ab. Die Erholung kann Wochen oder Monate, in manchen Fällen auch bis zu ein Jahr dauern. Je nachdem, wie weit das Kubitaltunnelsyndrom fortgeschritten ist, können auch Schädigungen zurückbleiben. In solchen Fällen besitzt die Operation dennoch einen großen Vorteil: Sie beugt in der Regel einer stetigen Verschlimmerung des Kubitaltunnelsyndroms vor.

Wir sind für Sie da

Die Elisee Klinik Nürnberg verfügt über sehr erfahrene Orthopäden und Handchirurgen, die Sie bei Verdacht auf ein Kubitaltunnelsyndrom jederzeit gerne untersuchen. Bitte vereinbaren Sie dazu einfach Ihren persönlichen Termin.


Ihre Spezialisten

meier

Dr. med. Maximillian Meier

hofbeck

Dr. med. Karl Heinz Hofbeck